1908: Wohn- und Geschäftshaus
Dieses prächtige Eckhaus wurde als Wohn- und Geschäftshaus geplant und um 1908 fertiggestellt.
Unter einem Dach waren besonders viele Gewerbebetriebe vereint. Das große rechtwinklige Eckhaus gehörte
postalisch zum Kiepertplatz und auch zur Bahnstraße.
1908: Wohnhaus mit Gaststätte
Der Eigentümer und Gastwirt Otto König eröffnete in den Räumen seines Restaurants „Otto König´s Bierhallen“.
Das hört sich wieder nach Stimmung und guter Laune an. Damit nicht genug!
Otto König war ein Geschäftsmann, der neuen Entwicklungen sehr aufgeschlossen war.
Er eröffnete 1909 in seinem Lokal das erste „Kinematographentheater“ in Marienfelde.
Das war ein Vorläufer der heutigen Kinos.
1915: Wohnhaus mit EDEKA-Laden
Sehr beliebt waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Geschäfte, die mit „Kolonialwaren“ handelten.
Otto Wendtlandt übernahm 1915 den Laden von Albert Müller und führte in den Geschäftsräumen den
Kolonialwaren- und Delikatessenhandel über 20 Jahre weiter. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich
bei diesen Produkten überwiegend um überseeische Lebens- und Genussmittel, wie zum Beispiel Zucker, Kaffee,
Tabak, Reis, Kakao, Gewürze und Tee, die aus dem „Ausland“ importiert wurden.
Aus dem „Kolonialwarenladen“ wurde später ein „Edeka“, Abkürzung für "Einkaufsgenossenschaft der
Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin – kurz E. d. K. ".
1945: vollständige Zerstörung
Am 24. März 1945 erfolgte der für Marienfelde schwerste Luftangriff während des Zweiten Weltkrieges.
Die meisten Opfer gab es in den Häusern Berliner Straße 141, 143 (heute: Marienfelder Allee) und
im Eckgebäude Kiepertplatz 8/Bahnstraße 9. Es wurde bei diesem Angriff der RAF (Royal Air Force)
vollständig zerstört.
Die geringsten Schäden gab es an den Gebäuden Kiepertplatz Nr. 2 und Nr. 7.
1958: Neubau
Das Eckgrundstück Kiepertplatz Nr. 8/Bahnstraße Nr. 9 wurde bis 1950 vollständig geräumt.
1958 entstand auf dem zur Bahnstraße gehörenden Teil des Grundstücks ein dreigeschossiges Wohnhaus.
Zum Kiepertplatz ausgerichtet wurde ein flacher Anbau angefügt, in den eine Gaststätte einzog und
sich den vielsagenden Namen „Zum Flachbau“ gab.
2015: "Kleine Kneipe"
2015 übernahm Frau Jana Robel als Pächterin die Gastwirtschaft. Mit viel Leidenschaft hat sie ihre urige
„Kleine Kneipe“ mit einem sehr gemütlichen und ruhigen Biergarten gestaltet.
Hier kann sich der Gast hinter einer mannshohen Hecke und neben einem kleinen Wasserbecken
vom Alltagsstress völlig entspannen, fast so wie früher in der „Gartenanlage Kiepertplatz“